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Die 7 besten Alternativen zu Microsoft Office

Seit dem Release von Microsoft Office im Jahr 1989, das damals ausschließlich für den Apple Macintosh erschien, hat sich viel geändert. Heute ist das Softwarepaket aus dem Hause Microsoft mit einem Marktanteil von deutlich über 80 Prozent der absolute Platzhirsch. Nichtsdestotrotz existieren auch zahlreiche Office Alternativen für all jene Nutzer, die den stolzen Preis für das „Original“ nicht zahlen möchten. Die Palette reicht von OpenOffice über FreeOffice und Apple iWork bis hin zu Google Drive. Unser Vergleich zeigt, was die Office Alternativen können und welche das beste Gesamtpaket abliefert.

Apache OpenOffice – Die deutschlandweit verbreitetste Alternative

OpenOffice ist eine bekannte Alternative zu Microsoft

Eine gute Alternative: OpenOffice

Das Softwarepaket Apache OpenOffice ist die wohl bekannteste Alternative zum „Microsoft-Original„. Die kostenlos für Windows, Mac OS und Linux erhältliche Software-Suite ist in deutscher Sprache erhältlich und liefert die Pendants zu gängigen Microsoft-Anwendungen. Im Detail sind dies der Writer (Word), Calc (Excel), Impress (Powerpoint), Base (Access) und Draw(Publisher). Hinzu kommt mit Math ein Tool zum Verfassen von mathematischen Formeln.

Das OpenOffice-Paket, das als Basis für weitere alternative Softwarepakete dient, glänzt vor allem dadurch, dass es alle grundlegenden Bedürfnisse der meisten Nutzer voll erfüllt. Problematisch ist in manchen Fällen lediglich die Weiterbearbeitung von Microsoft Office-Dokumenten im docx-Format, da nicht immer alle Formatierungen übernommen werden. Außerdem ist die Zukunft der OpenOffice-Entwickler Apache ungeklärt, zumal nicht sichergestellt ist, dass bestehende und künftige Sicherheitslücken geschlossen werden.

LibreOffice – Der moderne Zwillingsbruder von OpenOffice

Nicht zuletzt durch die Integration in die gängigsten Linux-Distributionen zählt auch LibreOffice zu den bekanntesten Alternativen. Funktionell lehnt sich LibreOffice sehr eng an OpenOffice an und bietet dementsprechend einen ähnlichen Funktionsumfang. Verwunderlich ist das nicht, stammt LibreOffice doch von führenden Mitgliedern aus der „The Dokument Foundation“ OpenOffice-Community, die die Software auf der Basis von OpenOffice weiterentwickelt haben.

Auch dieses Softwarepaket ist völlig kostenlos und in deutscher Sprache für Linux, Mac OS und Windows erhältlich. Da sich OpenOffice und LibreOffice damit nur in einigen Details voneinander unterscheiden, verfügen beide über die gleichen Vor- und Nachteile. Somit funktioniert auch der Umstieg zwischen beiden Softwarepaketen problemlos.

NeoOffice – Die für Mac OS optimierte Software-Suite

Auch für Apple-Produkte gibt es Alternativen

Ausschließlich für Apple-Produkte: NeoOffice

Ähnlich wie LibreOffice basiert auch NeoOffice auf dem Sourcecode von OpenOffice. Der große Unterschied besteht jedoch darin, dass es sich bei NeoOffice um ein Softwarepaket handelt, das ausschließlich auf dem Betriebssystem Mac OS X lauffähig ist. Auf der funktionstechnischen Seite gleicht NeoOffice damit sowohl LibreOffice als auch OpenOffice. Dementsprechend sind auch hier alle äquivalenten Softwareprodukte zu den „Microsoft-Originalen“ mit an Bord.

Die Anpassung auf Apples Betriebssystem bringt jedoch den Vorteil mit sich, dass die Software hinsichtlich der Performance optimal an die Gegebenheiten angepasst wurde. Somit läuft NeoOffice deutlich flotter als die beiden Multiplattform-Suites, deren Performance des Öfteren kritisiert wird. Hinzu kommt neben einigen exklusiven Sonderfunktionen ein Vollbildmodus.

Erkauft werden diese Vorteile allerdings durch einen vergleichsweise hohen Preis. Anders als OpenOffice und LibreOffice schlägt die aktuellste Version von NeoOffice nämlich mit 29,99 Euro zu Buche. Problematisch ist dies vor allem vor dem Hintergrund, dass Apple den Käufern seine eigene Software iWork kostenlos bereitstellt.

FreeOffice – Die Alternative mit optionalen Upgrades für anspruchsvolle Anwender

Einen etwas anderen Weg schlägt das aus Nürnberg stammende Entwicklerteam SoftMaker ein. Der unternehmenseigene Bürosoftware-Suite FreeOffice verfügt mit dem TextMaker, dem PlanMaker und dem Programm Presentations zwar über die Gegenstücke zu den wichtigsten Microsoft-Produkten, macht aber dennoch einiges anders. Neben der völlig kostenfreien Basisversion für Windows und Linux gibt es zudem drei kostenpflichtige Ableger mit höherem Funktionsumfang.

Die Standardvariante kostet einmalig 69,95 Euro und verfügt zudem über einen Formeleditor, ein umfangreiches Synonymwörterbuch sowie eine integrierte Rechtschreibprüfung. Einen Schritt weiter geht die Professional Version für 99,95 Euro. Diese bietet neben einem Outlook-Ersatz auch ein integriertes Duden-Wörterbuch sowie den Duden-Korrektor. Letzteres macht die Software insbesondere für den professionellen Einsatz interessant.

Ergänzt wird die Produktpalette darüber hinaus durch eine kostenfreie Mobil-Version. Diese stellt alle Dokumente laut Herstellerangaben auf Mobilgeräten genauso dar, wie auf dem PC-Monitor. Auch die Mobil-Version lässt sich durch einen Aufpreis von 22,99 Euro upgraden. Das „SoftMaker Office HD-Upgrade“ dient jedoch ausschließlich der Anpassung der Software an die größeren Displays von Android-Tablets.

Prinzipiell weiß FreeOffice durch seine Performance sowie die Mobil-Version zu überzeugen. Gegen den Aufpreis gewinnt die Software zudem an zusätzlicher Qualität, die sich auszahlt. Allerdings ist das kostenpflichtige Update auch notwendig, um die neueren Microsoft-Formate (z.B. „docx„) zu verarbeiten. Die kostenfreie Basisversion beherrscht lediglich ältere Formate wie „doc„. Da SoftMaker FreeOffice ausschließlich für Linux und Windows erhältlich ist, handelt es sich um keine Alternative für Mac-User.

Apple iWork – Apples Standard-Software für Neugeräte

Exklusiv für Mac OS und iOS betriebene Mobilgeräte: Apple iWork

Auch die kalifornische Softwareschmiede in Cupertino hat ein hauseigenes Eisen im Office-Software-Feuer. Das Softwarepaket hört auf den Namen Apple iWork und ist ausschließlich für Mac OS und für mit iOS betriebene Mobilgeräte des Unternehmens erhältlich. Sowohl Linux- als auch Windows-User schauen damit in die Röhre. Die seit dem Jahr 2011 auch für Mobilgeräte releaste Software wird durch das ehemals internetbasierte „iWork“ ergänzt, das seit Juli 2012 in Apples iCloud integriert ist.

Hinsichtlich des Umfangs verfügt Apple iWork über eine Textverarbeitung (Pages), eine Präsentationssoftware (Keynote) sowie ein Programm zur Tabellenkalkulation (Numbers). Unter dem Strich ist der Funktionsumfang von Apple iWork damit gerade im Vergleich zu den Office Alternativen OpenOffice und LibreOffice eher gering. Die Kalifornier wetzen diese Scharte allerdings durch die gewohnt gute Nutzerführung und Handhabbarkeit aus.

Somit bietet sich Apple iWork für alle User an, die ihre Bürosoftware nur sporadisch nutzen oder damit einfache Arbeiten erledigen möchten. Für längere Texte wie Studienarbeiten oder gar den geschäftlichen Einsatz eignet sich die Software weniger. Zudem ist die Software für alle Nutzer, die kein neues Apple-Gerät erwerben, kostenpflichtig und für 17,99 Euro nachträglich zu erstehen.

Google Drive – Die bequeme Cloud-Lösung

Ebenso wie Apple fokussiert sich auch Konkurrent Google mit seinem Softwarepaket auf die wichtigsten Funktionen. Namentlich betrifft dies Google Docs, Google Slides, Google Sheets und Google Form, welche die jeweils von Microsoft bekannten Produkte Word, Powerpoint, Excel und Publisher ersetzen. Im Gegensatz zu Paketen wie der OpenOffice-SuiteFreeOffice oder NeoOffice handelt es sich jedoch um ein reines Online-Angebot. Das bedeutet, dass Googles Bürodienste in den Cloud-Speicherdienst integriert sind und damit nicht von Haus aus offline genutzt werden können.

Um Dokumente auch offline bearbeiten zu können, braucht es spezielle Erweiterung für den hauseigenen Internet-BrowserChrome. Der große Vorteil der kostenlosen Office Alternativen aus dem Hause Google ist das Web-Interface. Dieses ermöglicht nämlich die weitgehend plattformunabhängige Nutzung. Hinzu kommt der angebundene Cloud-Speicher, der die Bearbeitung und Präsentation von Dokumenten, Tabellen und Präsentation von beinahe jedem Endgerät aus ermöglicht.

Dieser große Vorteil ist zugleich jedoch auch der markanteste Nachteil. Ursächlich ist die Speicherung aller Dokumente auf den in den USA befindlichen Servern des IT-Konzerns. Wer im privaten Bereich Bedenken bezüglich des Datenschutzes hat, findet in OpenOffice oder LibreOffice deutlich bessere Alternativen. Darüber hinaus ist Google Drive somit aus datenschutzrechtlicher Sicht auch für den professionellen Einsatz eher nicht zu empfehlen.

WPS Office – Die upgradebare Bürolösung aus China

Für Windows ist nur die Basisversion kostenlos

Komplettiert wird das Feld der Office Alternativen durch das WPS Office-Paket, das bereits seit dem Jahr 1995 am Markt ist. Um Nutzern den Umstieg von Microsoft-Produkten so leicht wie möglich zu machen, ist das User-Interface stark an Word und Co. angelehnt. Neben der gänzlich kostenlosen Version für Linux, iOS und Android existiert ebenfalls eine kostenfrei nutzbare Windows-Version.

Diese Grundversion verfügt jedoch lediglich über eine Textverarbeitung, ein Tabellenkalkulationsprogramm sowie ein Präsentations-Tool. Auch fehlen einige Zusatzfunktionen. Alternativ ist für 49,99 US-Dollar eine kostenpflichtige Windows-Version verfügbar, die sich auch für professionelle Zwecke eignet. Das Upgrade auf die vollständige „Business Edition“ kann dabei jederzeit vorgenommen werden.

Wer die Software also zunächst testen möchte, kann entweder zur kostenlosen Variante greifen oder die „Business Edition“ zunächst für 19,99 US-Dollar für ein Jahr abonnieren. Insbesondere für Umsteiger von Microsoft-Produkten, die nur grundlegende Funktionen benötigen, ist die WPS-Software eine gute Alternative. Wer hingegen höhere Ansprüche hat, ist mit funktionsreicheren Varianten wie LibreOffice und OpenOffice besser bedient.

Fazit – Die besten Alternativen

Zieht man den Funktionsumfang als Bewertungsmaßstab heran, hat der Vergleich zwischen den sieben Office Alternativen zwei klare Sieger. Dabei handelt es sich um die Softwarepakete von OpenOffice und LibreOffice, die sich bis auf wenige Details gleichen. Allerdings ist die Zukunft von OpenOffice, wie bereits angesprochen, noch ungewiss. Im Hinblick auf den Sicherheitsaspekt liegt die Empfehlung daher klar bei LibreOffice.

Mac-User hingegen profitieren von Apples hauseigener Software iWork sowie von NeoOffice, zumal beide Produkte für das Betriebssystem optimiert sind. An dieser Stelle gilt die Faustregel: Wer niedrigere Ansprüche hat, nutzt iWork. Wer höhere Anforderungen stellt oder ein Softwarepaket für den professionellen Einsatz sucht, greift zum performanten NeoOffice.